Georg Hermann Stoltz (1845-1939)

Hermann Stoltz verließ 1863 das Gymnasium Johanneum in Lüneburg mit Primareife. Er begann eine Lehre bei der Bremer Importfirma F. W. Helmers & Sohn, die er nicht beendete, und ging 1866 nach Rio de Janeiro. Dort trat er in die deutsch-brasilianische Handelsfirma Brandes Kramer & Ferreira ein, deren Teilhaber er später wurde. 1884 erfolgte die Umbenennung in Herm. Stoltz & Cie., gleichzeitig wurde eine Filiale in Hamburg gegründet und Stoltz zog mit seiner Familie in die Hansestadt. Die Firma eröffnete weitere Nieder­lassungen, u.a. in Sao Paulo und Recife, und wurde zum bedeutendsten Hamburger Exporteur für Brasilien. Später importierte sie auch brasilianische Waren nach Deutschland. Außer­dem beteiligte sie sich an brasilianischen Industrie­unter­nehmen, fungierte als Agent für diverse internationale Versicherungsgesellschaften und war im Schifffahrtsgeschäft  tätig. 1915 gründete Stoltz eine Stiftung, deren Erträge Schülern des Johanneums in Lüneburg zugute kamen. Außerdem engagierte er sich für Kirchen und Krankenhäuser. Politisch vertrat er als Mitglied des Hamburger Nationalklubs von 1919 konservativ-autoritäre Gedanken.