Johannes August Lattmann (1858-1936)

Der Bruder von Antonie Amsinck (geb. Lattmann), wurde, nachdem er in Hamburg, Spanien, Portugal und New York kaufmännische Kenntnisse erworben hatte, 1886 Teilhaber des Handels­unter­nehmens und Finanzhauses G. Amsinck & Co. in New York. 1901 kehrte er nach Hamburg zurück, lebte hier als Privatier und engagierte sich vor allem im sozialen Bereich. Der als fortschrittlich geltende Lattmann wurde 1912 Senator und bekleidete dieses Amt bis 1919. Er war u.a. Präses der Armenanstalt, der Behörde für öffentliche Jugendfürsorge und des Fortbil­dungs­schulwesens sowie im Vorstand des Vereins Asyl für obdachlose Männer und des Kinderschutzbundes. 1913 wurde maßgeblich auf sein Bestreben hin die Gesellschaft für Wohltätigkeit gegründet, der er bis 1924 vorstand. Aus dieser Tätigkeit ging die Anregung zur Gründung der Sozialen Frauenschule hervor. August Lattmann war von Beginn an, seit 1916, Vorsitzender des privaten Trägers dieser Einrichtung, des Vereins Soziale Frauenschule und Sozialpä­da­go­gisches Institut. Seit 1922 gehörte er dem Kuratorium der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung an. Ab 1920 war Lattman wieder in der Wirtschaft tätig, als er von Max Warburg und Paul von Mendelssohn-Bartholdy zum Vorstandsvorsitzenden der neu gegrün­deten Deutschen Warentreuhand AG berufen wurde. Diese Tätigkeit übte er bis 1928 aus und wechselte dann in den Aufsichtsrat.

Die Biographie über August Lattmann ist 2013 und 2014 in zweiter Auflage als vierzehnter Band in der Reihe "Mäzene für Wissenschaft" bei Hamburg University Press erschienen. Bestellen Sie hier den Band oder laden Sie ihn gratis herunter.