Familie Durlacher

Die Brüder Moritz (1844-1901), Simon (1846-1905) und Leopold Durlacher (1855-1921) waren Inhaber der von ihrem Vater Samuel (1817-1875) gegründeten Weinhandelsfirma Gebrüder Durlacher im badischen Kippenheim. 1884 ließen sich Simon und Leopold in Hamburg nieder und errichteten dort die Sociedad Vinicola S. & L. Durlacher, die schon bald Niederlassungen im spanischen Tarragona und in London eröffnete. 1892 – nachdem auch Moritz in die Hansestadt übergesiedelt war – wurde die Kippenheimer Mutterfirma ins Hamburger Handelsregister eingetragen. Die Firma Gebrüder Durlacher hatte ihren Geschäftssitz in Steinwerder an der Ecke Kupferdamm/Nor­der­elbstraße und organisierte u.a. den Generalvertrieb des Bieres Eberl-Bräu aus der Münchener Actienbrauerei zum Eberl-Faber. In Hamburg fanden die Durlacher-Brüder all­mählich Zugang zu den Kreisen des jüdischen Bürgertums: 1892 gehörte Leopold Durlacher zu einer Gruppe Hamburger Juden, die zur Errichtung der Dammtorsynagoge aufriefen, welche dann 1895 eingeweiht wurde. Moritz Durlacher engagierte sich in einer Reihe von Vereinen. Nach seinem Tod folgte ihm sein ältester Sohn Leopold Moritz (1870-1932) als Gesellschafter der Firma Gebrüder Durlacher. Er gehörte dem ersten Vorstand des am 1. Dezember 1918 gegründeten Jüdischen Schulvereins an, ebenso der Deputation des Deutsch-Israelitischen Waiseninstitutes, dessen Vorsitzender über viele Jahre Max Warburg war.