Spätfolgen eines Hamburger Wissenschaftsprojekts

Das Sudsee Expedition Memorial Centre in Ganai (Papua-Neuguinea)

Vor mehr als 100 Jahren erkundete eine Gruppe von Forschern im Auftrag der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung das damalige Deutsch-Neuguinea. Von 1908 bis 1910 war die Hamburger Südsee-Expedition in unterschiedlicher Zusammensetzung mit dem Expeditionsschiff "Peiho" unterwegs, um die Kultur der Menschen in der damaligen deutschen Kolonie zu erforschen. Initiiert und konzipiert wurde das groß angelegte Projekt von Georg Thilenius, dem Gründungsdirektor des Hamburger Völkerkundemuseums, des heutigen MARKK, dessen Südseebestand zu einem großen Teil bei dieser Expedition erworben wurde. Das Forschungsprojekt war Teil der Kolonialpolitik des Deutschen Reichs, sein wissenschaftlicher Ertrag erwies sich als außerordentlich groß. Heute gelten die Berichte der Hamburger Forscher für die Nachfahren der damaligen Bewohner von Deutsch-Neuguinea als historische Quellen von enormem Wert. Wie groß das Interesse an dem damaligen Forschungsprojekt mehr als 100 Jahre danach in Papua-Neuguinea ist, hat die Hamburger Ethnologin Dr. Antje Kelm auf der Insel Neubritannien erfahren, wo die Ethnie der Sulka ein "Sudsee Expedition Memorial Centre" gegründet hat, das sich zugleich als gemeinschaftsstiftendes Projekt erweist.

Lesen Sie den hier den Bericht von Matthias Gretzschel.